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Figurenerstellung

Beschreibung des Herstellungsprozesses einer Figur von der ersten Idee bis zum fertigen Prototyp anhand eines realen Beispiels

Zieldefinition:

Eine Testing-Firma bietet unterschiedliche Testdisziplinen an, z.B. „Agile Testing“ oder „Mobile Testing“. Jede Disziplin soll durch ein bestimmtes Erkennungsmerkmal repräsentiert werden. Im Rahmen der Zieldefinition wurde zunächst entwickelt, was genau benötigt wird: ein Symbol, ein Slogan, eine Figur oder ähnliches. Im Rahmen des Ideenfindungsprozesses wurden verschiedene Vorschläge zusammengetragen und grob skizziert. Als Ergebnis ergab sich, dass jede Testdisziplin durch eine eigene Figur repräsentieren werden soll (siehe Bild).

Erscheinungsbild:

Als nächstes musste das Erscheinungsbild dieser Figur ermittelt werden. Soll es eine Fantasy-Figur werden, ein Monster oder etwas anderes? Nach einigen kreativen Runden einigten sich alle Teilnehmer darauf, dass jede Testdisziplin über einen eigenen Helden (Testing-Hero) repräsentiert werden soll. Gemeinsam wurde entschieden, dass zunächst der Testing-Hero für das „Agile Testen“ in Angriff genommen werden soll. Danach wurden die ersten Ideen zu dem Testing-Hero zu Papier gebracht (siehe Bild).

Ausgestaltung:

Nachdem das Erscheinungsbild einigermaßen feststand, wurde mit Hilfe eines professionalen Zeichners die Figur weiter ausgestaltet. Hierbei wurde erarbeitet, wie die Figur auszusehen hat, über welche besonderen Merkmale sie verfügt und welche Farben zum Einsatz kommen. Weiterhin wurden Ansichten von verschiedenen Seiten erzeugt. Dies ist später für den 3D-Designer wichtig, damit er die Figur möglichst genau in ein 3D-Modell umsetzen kann. Dabei entstand auch der Name: Die Figur sollte „Gil“ heißen angelehnt an das „Agile Testen“.

Pose:

Als nächstes wurde erarbeitet, in welcher Pose sich die Figur darstellen soll. Da dieser Hero das agile Testen repräsentiert, sollte die Figur schnell und wendig erscheinen. Außerdem sollten durch die schnelle Fortbewegung die Haare in Wind flattern. Als Ergebnis entstand die Pose, wie sie auf dem nebenstehenden Bild dargestellt ist. Damit war die Entwicklung dieses Charakters und der Figur abgeschlossen. Der erste Hero war geboren: „Gil“ stellvertretend für das agile Testen.

2D Design:

Während des 2D-Designs wurde die per Hand gezeichnete Vorlage mit Photoshop nachgezeichnet. Bei dieser Gelegenheit werden auch die zu verwendenden Farben definiert. Da die Herstellungskosten mit jeder zusätzlichen Farbe steigen, wurden in diesem Schritt die Farbverläufe entfernt und die Farben reduziert. Weiterhin wurden die Farben für die verschiedenen Anwendungsfälle definiert: RGB für die Homepage, CMYK für druckrelevante Dinge und der Pantone Farbcode für die spätere Kolorierung der Figur.

3D Design:

Für das 3D-Design wurde die 2D-Zeichnung sowie die unterschiedlichen Ansichten benötigt. Hierbei wird auch das Feedback des 3D-Designers berücksichtigt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass flatternde Haare im Wind sich zwar produzieren lassen, allerdings auch leicht abbrechen würden. Somit wurden die Haare etwas gekürzt und kompakter gestaltet. Da die Figur in der vorgegebenen Pose umfallen würde, wurde zusätzlich eine Plattform ergänzt, in die der Name „Gil“ eingraviert wurde.

3D Druck:

Für den 3D-Druck wird aus dem CAD-Programm die 3D-Zeichnung in ein Format exportiert, das der 3D-Drucker verarbeiten kann, z.B. STL (Standard Triangulation/Tesselation Language). Die Ausgabe erfolgt auf einem industriellen 3D-Drucker mit einer Auflösung von 1.200 dpi. Da ein 3D-Farbdruck gegenwärtig technisch nicht möglich ist, erfolgt die Ausgabe als einfarbiges Kunststoff-Modell. Das Modell muss anschließend noch entgratet und poliert werden. Damit lässt sich der erste Hero in der Hand halten.

Kolorierung:

Zu guter Letzt wird die Figur handbemalt. Hierbei kommen die Pantone-Farben zum Einsatz, die während des 2D-Designs definiert wurden. Wichtig zu wissen ist, dass es sich bei dieser Figur um einen Prototyp aus Kunststoff handelt. Da Arme und Beine relativ leicht brechen würden, wird in der späteren Massenproduktion PVC verwendet, so wie man des von den Disney-Figuren kennt. Damit ist die Herstellung des Prototyps beendet.

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